Page 4 - IEG-JB2023
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Erhalten, Entwickeln und Neues Wagen – so lässt Bänden unserer IEG-Reihe (s.S. 113f.►), aber zugleich
sich das vergangene Jahr vielleicht am besten zusam in zahl rei chen Monographien und Zeitschriftenauf
menfassen. Da ist zum einen der schon im Vorjahr sätzen veröffentlicht, und während der Begehung
angestoßene Prozess der Institutsentwicklung, der haben die Mitarbeiter:innen ihre Beiträge anhand
uns auch dieses Jahr weiter beschäftigt hat. Erste von Postern und Objekten erfolgreich und enthu
Ergebnisse sind z. B. neue Regelungen zum mobilen siastisch kommuniziert.
Arbeiten, aber auch die Entwicklung von Strukturen Auf der Grundlage des Erreichten stellten wir an
und Prozessen, welche die Integration neuer Mitar lässlich der Begehung die Eckpunkte unserer Pla
beiter:innen in unser Institut erleichtern, wie etwa nungen für die Zukunft vor. Sie haben zum Ziel, die
die Begleitung durch ein Mentorat in den ersten intrinsischen Impulse individueller und kollektiver
Monaten oder mit Hilfe unseres neuen Onboarding Forschung noch besser zu nutzen und zu verknüpfen
Dokuments. Die stetige Zusammenarbeit und Kom und so auch die stetige NeuIntegration kreativer
munikation aller Mitarbeitenden im Hause waren Postdocs zu erleichtern. Hierfür soll die Forschungs
hierfür entscheidende Voraussetzungen. Sie haben arbeit zukünftig in drei großen Arbeitsbereichen –
sowohl die praktische Umsetzung unserer Vorhaben Gesellschaft, Religion und Digitalität – erfolgen,
befördert als auch bestehende Vorgehensweisen wobei Debatten und Transfer in die Gesellschaft in
für uns selbst transparenter gemacht. einem EuropaForum gebündelt werden sollen. In
Fragen der Eingliederung neuer Kolleg:innen auf diesen breit aufgestellten Arbeitsbereichen werden
allen Ebenen und aus verschiedensten Hintergrün neue inhaltliche Schwerpunkte gesetzt. Der Arbeits
den sind keine Abstraktion, sondern eine ständige bereich »Gesellschaft« wird sich zunächst mit dem
Herausforderung und Bereicherung. Gerade im ver Problem der Konvivialität befassen, während im
gangenen Jahr war das auf allen Ebenen zu spüren: Arbeitsbereich »Religion« die Bedeutung von religi
Wir sind stolz darauf, dass unsere wissenschaftlichen ösem Wissen, Erfahrung und Interaktion fokussiert
Mitarbeiter:innen immer wieder erfolgreich waren, werden sollen. Zugleich haben wir auch skizziert, wie
kurz oder längerfristige Förderungen und Stipen wir – nach der ersten erfolgreichen Erweiterung für
dien einzuwerben sowie Professurvertretungen digitale historische Forschung im Jahr 2019 – das
oder Stellen auf dem internationalen Arbeitsmarkt IEG langfristig durch eine weitere inhaltliche Ergän
zu erhalten. Ihr Weggang hinterlässt dabei natürlich zung in der europäischen Umweltgeschichtsfor
immer Lücken, doch freuen wir uns zugleich auch schung für die Zukunft strategisch weiterentwickeln
über die neuen Mitarbeiter:innen, die mit frischen und positionieren wollen. Ziel ist es hier, auf der
Perspektiven und Ideen zu uns stoßen. So begrüß Grundlage unserer Stärken in der epochenüber
ten wir in diesem Jahr neue Mitarbeiter:innen in der greifenden und religionsgeschichtlichen Forschung,
Religionsgeschichte, der allgemeinen Geschichte und neue Akzente in der historischen Erforschung euro
der digitalen Forschung. Ein ganz neues Team wurde päischer Umwelt(en) zu setzen, und so ein drängen
für die Koordination von NFDI4Memory zusammen des Gegenwartsproblem in seiner europäischen
gestellt, und schließlich haben wir auch einen Wech Dimension historisch zu perspektivieren.
sel in der Verwaltungsleitung zu berichten: Zunächst Das vergangene Jahr barg also viele Herausforde
in Teilzeit, und seit Oktober 2023 in Vollzeit, berei rungen, und es schloss im Hinblick auf die Evaluie
chert Sonja Diegmüller unser Team. rung, soviel dürfen wir schon sagen, mit einer positi
Ein weiterer Dauerbrenner des vergangenen Jahres ven Rückmeldung. Wir sind daher all jenen dankbar,
war die im Dezember 2023 anstehende Begehung die uns über lange Monate immer wieder mit viel Zeit
und Evaluierung des Instituts im Rahmen der und Empathie unterstützt haben. Dazu gehören die
Förderung durch Bund und Länder in der Leibniz Mitarbeiter:innen in der LeibnizGemeinschaft, die
Gemeinschaft. Die Vorbereitungen hierfür haben uns Verantwortlichen in den zuständigen Ministerien auf
seit dem Frühjahr intensiv beschäftigt. Sie bestan Bundesebene und hier auf Landesebene in Mainz,
den einerseits in der Bilanzierung des Erreichten die Kolleg:innen im wissenschaftlichen Beirat, und
und andererseits, nach dem Auslaufen des alten in die sem Jahr besonders auch die vielen erfahrenen
Forschungsprogramms, in der Entwicklung eines wie neuen »critical friends« des IEG, die uns bei der
neuen Forschungshorizonts. Auch in dieser Hinsicht Vorbereitung der Begehung mit Rat und Tat zur Seite
haben wir von den oben erwähnten strukturellen standen.
Diskussionen profitiert, insbesondere als es darum
ging, die inhaltliche Weiterentwicklung mit neuen
und flexibleren Arbeitsformaten zu verknüpfen. Mainz, im Februar 2024
Die wichtigsten Ergebnisse des nun ausgelaufenen
Forschungsprogramms sind unter anderem in vier Nicole Reinhardt und Johannes Paulmann
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